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Für trans* Personen ist der Zugang zu Beschäftigung oft von Diskriminierung geprägt. Anhand einer Befragung der Europäischen Grundrechteagentur zur Situation in der EU wird deutlich, dass 2019 36 % der befragten trans* Personen in Deutschland transfeindliche Diskriminierung bei ihrer Arbeitssuche erlebten. Die Studie Out im Office?!“ des Instituts für Diversity- und Antidiskriminierungsforschung (IDA) aus dem Jahr 2017 zeigt außerdem, dass die transfeindliche Haltung von potentiellen Arbeitgeber*innen in Deutschland bei mehr als der Hälfte der sich Bewerbenden mindestens einmal in ihrem Leben dazu führte, dass sie bei der Stellensuche abgelehnt wurden.

Aufgrund dieser Schwierigkeiten liegt der durchschnittliche Verdienst von trans* Personen deutlich unter dem von cis Personen. Mehr als ein Viertel der Befragten verdient weniger als 1.000 € pro Monat, während es bei den befragten cis Personen nur etwa 8 % sind.

Auch berichtet eine trans* Person in einer von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes in Auftrag gegebenen Betroffenenbefragung, dass sie aufgrund ihrer Geschlechtsidentität und ihres Geschlechtsausdrucks nicht eingestellt wurde:

„Bei einem Vorstellungsgespräch wurde mir erklärt, dass ich zwar fachlich geeignet sei, als Transsexuelle aber nicht infrage käme, da die Kunden ablehnend reagieren könnten.“

– Zitat Betroffenenbefragung, S.171

Der durch Diskriminierung erschwerte Zugang zu Beschäftigung spiegelt sich in der Anzahl und Art von Erwerbstätigkeit wider. Nach einer Studie der Universität Hamburg waren 2015 70,8 % der trans* Personen in Deutschland voll erwerbstätig, während in der restlichen Bevölkerung 74 % vollbeschäftigt waren. 17,5 % der trans* Personen gingen keiner bezahlten Arbeit nach, während es im gesamtdeutschen Durchschnitt nur 4,6 % waren.