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Das deutsche Wort „Geschlecht“ bezeichnet gleichermaßen das biologische und das soziale Geschlecht. Die englische Sprache kennt hierfür zwei unterschiedliche Begriffe, „sex“ für das biologische und „gender“ für das soziale. Um eine vertiefte Analyse zu ermöglichen, wird dieses Dossier zwischen Geschlechtsidentität, Geschlechtsausdruck und Geschlechtskörper unterscheiden.

Der Begriff „Geschlechtsidentität“ oder geschlechtliche Identität ist eine Annäherung an das Konzept des sozialen Geschlechts und soll die ganz individuell empfundene Zugehörigkeit zu einem Geschlecht verdeutlichen. Dies kann, muss aber nicht, mit dem biologischen Geschlecht und mit der jeweiligen Zuordnung zu einem Geschlecht nach der Geburt übereinstimmen. Personen, die sich ganz oder teilweise nicht mit dem Geschlecht, welches ihnen bei der Geburt zugeordnet worden ist, identifizieren, bezeichnen sich als trans*. Im Gegensatz dazu werden Personen, deren Geschlechtsidentität mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt, als cis Frau oder cis Mann bezeichnet. Menschen, die eine Geschlechtsidentität jenseits der binären Geschlechterordnung von Mann und Frau haben, können den Überbegriff nicht-binär für sich nutzen. Eine Person kann eine, keine oder mehrere Geschlechtsidentitäten, wie zum Beispiel nicht-binäre trans* Personen, besitzen.

„Geschlechtsausdruck“ beschreibt das geschlechtliche Handeln einer Person, was sich auf Kleidung, Sprache, Bewegung und Auftreten des Individuums beziehen kann und bewegt sich häufig in den gesellschaftlichen Kategorien von weiblich und männlich. Obwohl Geschlechtsidentität und -ausdruck nicht identisch sein müssen, wird im Alltag häufig vom Ausdruck auf die Identität geschlossen.

Neben Geschlechtsidentität und -ausdruck ist die dritte Dimension von Geschlecht der „Geschlechtskörper“, der auch als das „biologische Geschlecht“ bezeichnet wird. Für trans* Personen kann der Geschlechtskörper ganz oder teilweise nicht mit ihrer Geschlechtsidentität übereinstimmen. Oft wird ihnen von außen aufgrund von körperlichen Merkmalen oder dem bei der Geburt zugeordneten binären Geschlecht ebenfalls ein soziales Geschlecht zugeschrieben, welches auch als Fremdzuschreibung (,,Othering‘‘) bezeichnet wird.