English
Deutsch

Südafrikas Geschichte ist geprägt von Kolonialisierung, Versklavung und der rassifizierten Trennung von Bevölkerungsgruppen durch zahlreiche Praktiken und Gesetze seit Ankunft der weißen Kolonialist_innen. Die Entdeckung von Diamanten und Gold führte noch mehr zur Stärkung der Privilegien der weißen Siedler_innen und dem gesetzlichen Ausschluss und Benachteiligung der Schwarzen Bevölkerung.

Ab 1948 kam es zur Institutionalisierung der Apartheid, in der die Bevölkerung 1950 durch den ‚Population Registration Act‘ in drei Kategorien eingeteilt wurde: Weiß, ‚Black‘ (dazu gehörend afrikanisch, einheimisch, Bantu) oder ‚Coloured‘ (dazu gehörten südafrikanische Minderheiten mit ‚Cape Malay‘ und ‚Griqua‘, aber auch ‚Indian‘, ‚Chinese‘ und ‚Cape Coloured‘, Menschen gemischter Abstammung).

Diese Kategorisierung ermöglichte weiterhin die strukturelle Diskriminierung, was ein Gefälle in Einkommen, Macht und Fähigkeiten herstellte und festigte. Nach jahrelangem Widerstand wurde ab 1990 das Apartheidssystem langsam abgebaut und Gefangene wie Nelson Mandela aus der politischen Haft entlassen.

Durch den jahrhundertelangen Rassismus ist ein großes Ungleichgewicht an Ressourcen und Fähigkeiten in Familien und Bevölkerungsgruppen entstanden. Es werden mit dem Ende der Apartheid Maßnahmen entwickelt, die dagegen ankämpfen sollen, so wie Wohnhausbauprojekte, Anti-Diskriminierungsrichtlinien und positive Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt und im Bildungsbereich.

Um den Fortschritt dieser Maßnahmen zu beobachten, werden regelmäßig Daten erhoben. Dazu wird in diesem Dossier zunächst auf Allgemeines zur Erhebung eingegangen. Daten werden etwa im Zensus, in der Kriminalstatistik und in Unternehmen erhoben.