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Bei der Erhebung sensibler Daten zu Herkunft, Religion und Gruppenzugehörigkeit ist der Grundsatz der Einbindung betroffener Communities und ihrer Vertretungsstrukturen im Entwicklungsprozess von Studien wie auch in der Definition und Auswahl von zu verwendenden Kategorien u.a. vom ‚European Commission against Racism and Intolerance‘ (ECRI) empfohlen.

Konzeptionierung von Studien

Gleichwohl dies bislang nur in Ausnahmefällen berücksichtigt wird, ist es angeraten in der Entwicklungsphase der Erhebung mit gesellschaftspolitischer und soziologischer Ausrichtung  Communities einzubeziehen,  auf die diese Erhebungen abzielen. Im Forschungsdesign könnten somit Datenerhebungsmethoden auf die Zielgruppe abgestimmt, Fragen kultursensibel und zielgerichtet gestellt werden und eine angemessene Terminologie Verwendung finden. Dies würde die Akzeptanz und Kooperationsbereitschaft von Befragten gegenüber einer Erhebung stärken.

Bildung der Kategorien mit Communities abstimmen

Bezeichnungen für Kategorien sind nicht statisch und unterliegen gesellschaftlichen Veränderungen. Wohingegen es in den 70er Jahren in Deutschland angemessen schien Zuwanderer_innen ‚Ausländer‘ zu nennen, wird dieser Begriff heute als unpassend wahrgenommen. Ein gesellschaftlicher Wandel hat hier stattgefunden. Daher mögen Kategorien, die heute politisch korrekt, angemessen und richtig erscheinen in zehn Jahren veraltet sein. Um solche gesellschaftlichen Veränderungen in Statistiken widerzuspiegeln, ist es wichtig im Austausch mit relevanten Communities zu stehen und, wo nötig, Bezeichnungen für Kategorien anzupassen.