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Der Begriff „psychisch krank“ ist mit verschiedenen Stereotypen verbunden. Studien zeigen, dass ein großer Teil der Bevölkerung psychisch kranke Menschen als gewalttätig, gefährlich, unvernünftig und weniger intelligent einschätzt. Viele Menschen setzen eine psychische Erkrankung mit Schizophrenie gleich, während sie beispielsweise affektive Störungen wie Depressionen weniger schwerwiegend einschätzen.

Auf einem internationalen Kongress für psychiatrische Epidemiologie in Leipzig haben drei Forscher_innen 2013 die Ergebnisse ihrer Forschung vorgestellt. Sie haben 1990 und 2011 je 3 000 Menschen interviewt, um die Entwicklung von Einstellungen gegenüber Menschen mit physischen Krankheiten einzuschätzen. Es zeigte sich, dass sich die Einstellungen der Befragten in den vergangenen 20 Jahren sogar verschlechtert haben. So lehnten es 2011 30% der Befragten ab, einen schizophrenen Menschen als Nachbar_in oder Arbeitskolleg_in zu haben: 1990 waren es nur 20% der Befragten.