English
Deutsch

Epileptiker_innen sind häufig von Stigmatisierung betroffen. Zwischen 1967 und 2008 führte das Emnid-Institut bundesweit sechs Studien zur Einstellung zu Epilepsie in Deutschland durch. Es zeigte sich, dass die Zahl derjenigen, die deutlich negative Einstellungen gegenüber Menschen mit Epilepsie hatten, innerhalb des Untersuchungszeitraums abnahm und 2008 nur noch bei 10% lag. Bei der letzten Befragung gaben 90% der Teilnehmer_innen an, Epilepsie mit unkontrollierbaren Krampfanfällen zu verknüpfen. Nur 45% der Befragten waren darüber informiert, dass Epilepsie behandelbar ist.

Im Job erleben Menschen mit Epilepsie Benachteiligungen und Diskriminierungen: Die Arbeitgeber_innen sind häufig verunsichert, sie befürchten Arbeitsunfälle und Haftungsansprüche, und haben daher Vorbehalte bei der Einstellung. Nach Angaben der Deutschen Epilepsievereinigung haben in Deutschland nur knapp die Hälfte der Epileptiker_innen Arbeit. Man kann davon ausgehen, dass Menschen mit Epilepsie heute in vielen Fällen mehr unter den sozialen Folgen als unter der Krankheit selbst leiden, da diese inzwischen medikamentös gut behandelbar ist.